Der Begriff „Mantrailing“ leitet sich aus dem Englischen ab und setzt sich aus den Wörtern „man“ (Mensch) und „trailing“ (verfolgen) zusammen.
Diese Art der Personensuche ist nicht neu: Erste Erwähnungen und Dokumentationen gehen bis in das Jahr 1473 zurück, als Heinrich Mynsinger erste Aufzeichnungen dazu machte.
Beim Mantrailing wird der Hund auf den individuellen Geruch einer bestimmten Person angesetzt. Hierzu wird ihm ein von der gesuchten Person kontaminierter Gegenstand, wie beispielsweise ein Kleidungsstück, zur Geruchsaufnahme präsentiert. Anders als bei der klassischen Fährtenarbeit, bei der der Hund Bodenverletzungen des Fährtenlegers verfolgt, orientiert sich der Mantrailer ausschliesslich am spezifischen Individualgeruch des Menschen. Dieser Geruch setzt sich aus einer Vielzahl von chemischen und biologischen Abbauprodukten des Körpers zusammen und ist, ähnlich wie ein Fingerabdruck, bei jedem Menschen einzigartig. Es gibt keine zwei Personen, die exakt gleich riechen. Tatsächlich verliert der Mensch etwa 40.000 dieser Geruchspartikel pro Minute, was es dem Hund ermöglicht, eine eindeutige Spur zu verfolgen.
Während der Suche filtert und differenziert der Hund die verschiedenen Gerüche in seiner Umgebung und konzentriert sich dabei auf jene Spur, die ihn letztlich zur gesuchten Person führt. Allerdings ist Mantrailing mehr als nur das Verfolgen eines Hundes auf einer Spur. Es handelt sich um eine intensive Teamarbeit zwischen Hund und Hundeführer (Handler). Der Hundeführer muss hochkonzentriert bleiben und die Körpersprache und das Verhalten seines Hundes stets aufmerksam beobachten. Ebenso sind äussere Umwelteinflüsse wie Sonneneinstrahlung, Wind und Temperatur entscheidende Faktoren, die in die Arbeit des Teams einbezogen werden müssen. Diese enge Zusammenarbeit zwischen Hund und Mensch macht Mantrailing zu einer anspruchsvollen und faszinierenden Form der Personensuche.